MöPi @Home - Teil 1 - Italien - April 2020
In Zeiten von Corona, geschlossenen Geschäften und Restaurants muss man sich was einfallen lassen.
Seit Wochen hocken wir nun zu Hause. Ja, zu Hause ist es auch ganz nett. Wir sind froh, dass wir den Luxus eines Gartens haben.
Trotzdem fehlen uns so langsam die Weinproben. Den Besuch der ProWein
mussten wir schon aus unserem Kalender streichen....Besonders schmerzlich: die Messe im Kölner Weinkeller wurde auch abgesagt.....plötzlich ist unser Weinleben auf die Vorräte unseres Kellers
reduziert. ..... doch dann kam uns der rettende Gedanke!!!
Wenn wir schon nicht raus können machen wir die nächsten Weinproben eben in den eigenen 4 Wänden.
Wir bestellen eine Auswahl aus dem aktuellen Sortiment „Weine aus aller Welt“ unseres Lieblingslieferanten in Dortmund.
Probe 1 - Los geht’s mit einer Italien Probe
Fürs leibliche Wohl wird auch gesorgt: wir starten mit einer Antipasti Auswahl und schließen ab mit Lachs im Spinat-Blätterteig und einer Kapern-Weißwein-Sauce.
Dazu testen wir insg 6 Italiener und einen Südafrikaner.
Tenuta
Luce, Toskana, Lucente 2017. 19,99€.
Die Cuveé aus Sangiovese und Merlot zeigt sich mit hellem Ziegelrot. Es dominieren die Luce üblichen Cassis Noten. Leider bleibt der Wein auch nach über 2h an der Luft pelzig und leicht
bitter. 8,0.
Caldora Vini, Abruzzen, Yume Tre Autoctoni. 24,80€.
Na das war ja fast zu erwarten. Auch bei dieser Italien Probe kommen wir nicht an den Farnese Weinen vorbei. Caldora ist eines von 12 Weingütern die zu diesem 1500ha
Imperium gehören.
Ungewöhnlich für diese Cuveé ist, dass sie jahrgangslos angeboten wird. Das scheint in den Abruzzen nicht unüblich zu sein (s. Tenuta Ullisse V 10 –
Abruzzen 2018).
Die Cuveé aus Montepulciano, Primitivo und Nerello Mascalese ist optisch sehr dicht gewoben. Der Wein ist direkt nach dem Öffnen präsent. Blaubeeren, Beerenkompott,
insbesondere aber auch viel Schokolade. Das Tannin ist fein gewoben. Ein absolut maskuliner Wein mit viel Power. Sehr lecker und geschmeidig . Im Vgl zum Vivaldi fehlt ihm jedoch an
Ausdruckskraft und Vielschichtigkeit. 9,3.
Blankbottle Winery, Südafrika, Western Cape, Big
2018. 29,90€
Cuveé aus Cab Sauvignon, Cab Franc und Petit Verdot. Die Weine von Blankbottle haben sich über die Jahre zu echten Eyecatchern entwickelt. Der Wein benötigt
allerdings etwas Zeit eher er uns catched. Nach 1h sind Cassis und etwas Tabak zu erkennen. Nach 3h hat er seine volle Kraft entwickelt. Nettes saftiges Mundgefühl. In Summe fehlt uns aber
Volumen. 9,0.
Vivaldi, Venetien, Amarone Valpolicella Maestro
2015. 43€.
Pflaume, gemischt mit reichlich Schokolade. Maskulin, würzig, dicht und spontan lecker. Der Wein heißt mit Vornamen Maestro...wie wahr. 9,5.
Wird mit der Zeit noch kräftiger und ausdrucksstärker. Weich und vielschichtig. Phantastisch. 9,7.
Nativ, Kampanien, Bicento 2015. 26€.
Was für eine druckvolle Aromenbombe. Kirsche, Erdbeere, Nougat, Vanille.
Im Vgl zum Vivaldi deutlich intensiver. Ausdruckskraft in Kombination mit Frucht stehen hier im Vordergrund. Nicht ganz so vielschichtig wie der
Vivaldi. 9,5.
Bosio Family Estate, Piemont, Truffle Hunter
Leda, Barolo 2015. 22,40€
100% Nebbiolo. Wir dekantieren den Barolo und geben ihm erst einmal 2h Zeit zum Atmen. Dezente Nase. Zu Beginn ein ungewöhnlich fruchtiger Barolo mit Noten nach
Pflaumen und Kirsche. Sehr dezentes Tannin. Nach 2h sind die Fruchtnoten verschwunden. Was bleibt kann man noch als Wein bezeichnen, leider aber ohne jeglichen
Ausdruck. 7,8.
Cantine San Marzano, Apulien, Alluva,
2016. 24,50€.
Irre dichter Duft nach Karamell, Zartbitterschokolade und Tabak. Klar da sind auch ein paar Beerenaromen (Kirsche, Himbeere) .... wer sie braucht. Ist das Zeug
geil. 9,6.
Fazit 1: Lecker war's, vielseitig war's, spaßig war's.
Bicento und Alluva überzeugen mit viel Power und gleichzeitiger Vielschichtigkeit. Die Spitze der Probe bildet jedoch eindeutig der Maestro.... bei dem Namen ja auch kein
Wunder 😊.
Teil 2 kommt in Kürze: Na klar, Spanien muss es sein !