ProWein – März 2023 - Day 3 - Let
it flow !
Wir beginnen Tag 3 mit einem Experiment und widmen uns in aller Ausführlichkeit dem Weinland Türkei.
5 Weingüter und 18 Weine später müssen wir feststellen, dass das Land ein riesiges Geschmackspotential besitzt. Das zeigen einige wenige Lichtblicke bei den verkosteten Weinen. Es ist davon auszugehen, dass bereits die direkte Verarbeitung der Trauben in der Nähe der Weinberge einen ersten signifikanten Q-Sprung bringen würde. Ein 8-stündiger (oder noch längerer) Transport von Trauben in einem LKW einmal quer durch das Land kann der Qualität der Weine nicht zuträglich sein. Das ist dann auch das generelle Fazit unserer Türkei Verkostung.
Der Plato vom Weingut Sevilen zeigt allerdings anschaulich welches Potential in diesem Land steckt. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Türkei insg 1045 autochthone Rebsorten beherbergt, ist das Geschmackspotential in diesem Land gigantisch. Es wartet drauf gehoben zu werden.
Doluca – Türkei – Zentral Anatolien
Das Weingut besitzt 350 ha Reben die in 7 verschiedenen Regionen ausgebaut werden und bis zu 2 Stunden zur Kellerei transportiert werden müssen - die armen
Trauben !! Insgesamt werden 10 Mio. Liter Wein p.a. produziert. 2 von 7 Weinen sind ganz ok.
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Sevilen – Türkei – Ägäis
Das Weingut liegt in 1000m Höhe. Im Winter herrschen Temperaturen von bis zu -15°C. Den langen 8 stündigen Transport vom Weinberg zur Kellerei in gekühlten LKW scheint das Weingut ganz gut hin zu bekommen. Nachhaltig ist das allerdings nicht.
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Kvaklidere – Türkei – Ankara
Kvaklideere ist ein Megaweingut mit 700ha Reben und einer Kapazität von 19 Mio. Liter Wein p.a. Der Prestige Kalecik Karasi zeigt, dass bei aller Masse auch Top Qualitäten möglich wären.
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Kayra – Türkei – Istanbul
Auch hier werden die Trauben bis zu 10 Stunden im LKW bis zum Weingut transportiert. Nicht verwunderlich, dass uns die Weine nicht überzeugen können.
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Diren – Türkei – Anatolien
Wein No 18 unserer Türkei Probe und unser letzter Versuch für heute in dieser Region.
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Chateau Mukhrani – Tiflis – Georgien
Ungeplante Erholungsphase nach der Türkei Experience. Der Stand von Georgien liegt gleich nebenan. Wir müssen uns von dem geschmacklichen Schock erholen und genießen in Ruhe mal 3 Weine aus dem Top Sortiment. Interessanterweise die gleichen Jahrgänge wie letztes Jahr auf der ProWein. Und natürlich sind wir geflasht. Kategorie: „Klassiker zum Schwärmen“.
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Vidigal – Portugal – Extremadura
Vidigueira – Portugal – Alentejo
Eruptio – Portugal – Azoren
Angelockt durch das Etikett des Brutalis tauchen wir erstmals in die Welt der Gruppe Abegoaria ein. Wir entdecken ein spannendes Portfolio fokussiert auf die Region Alentejo und kommen in den Genuss unseres ersten Azoren Wein. Und dieser ist überraschend … positiv ! Leider war der zweite (Azore Terrantez de Pico) ausgetrunken. Spannend was Abegoaria an Qualität zu top Preisen auf die Flasche bringt. Der Ato V Grande Escolha von Vidigueira schlägt dabei alles was wir verkosten durften: bestes Preis-Genuss-Verhältnis auf der ProWein 2023 ! Kategorie: „Das Unerwartete“.
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Perrin – France – Rhone
The Legendary: Nach langer Zeit stehen wir eher unplanmäßig (ProWein ohne Planung sollte man eigentlich nicht machen) vor dem Stand der Familie Perrin. Wir legen eine Genuss-Pause bei dieser legendären Weinfamilie ein und genießen ein paar Weiße aus dem immer überragenden Sortiment. Und natürlich können wir den Stand nicht verlassen, ohne auch eine Rote Legende zu genießen.
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Tedeschi – Italien – Valpolichella
The Legendary No2: Eine Legende ist nicht genug. Am Schlumberger Stand steht der Junior (ich vermute er ist etwas jünger als ich 😂 ) am Stand und wartet geduldig auf die nächsten Gäste. Der Stand präsentiert sich bescheidend und zurückhaltend. Natürliches Understatement. Die Weine sind allerdings wie immer ein STATEMENT - Jeder !
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tPWco & Schrader – USA – Napa
Wir testen Red Lable gegen Blue Lable von der tPWco…. Und wo wir so genießen & träumen, kommt sie vorbei unsere erste Schrader Pulle. Na das macht dann The Legendary No 3 !
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Josep Masachs – Spanien – Penedes
Dank unserer ProWein Novitze R komme ich dieses Jahr doch zu ungewöhnlichen Orten auf der ProWein. Zum Ende muss es nochmal eine Cava sein und so landen wir bei einem der größten und private geführten Cava Produzenten Spaniens. Gegründet 1920 in Vilafranca in führt der Enkel des Gründers den Schaumweinriesen mit den gleichen Q-Ansprüchen wie der Großvater weiter. Wir sind erstaunt über die solide Qualität des Schaumweins der nach der Champagner Methode hergestellt wird, und zu diesen fairen Preisen auf die Flasche gebracht werden kann. Kategorie: „Das Unerwartete“.
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Vall Llach – Spanien – Priorat
Nach der Cava war dann doch noch nicht Schluss. Auf dem Weg zum Ausgang liegt es vor uns wie der Ball auf dem Elfmeterpunkt ! Vall Llach und seine Weine. Das Weingut überstrahlt nicht nur das Priorat! Was für ein krönender Abschluss nach 3 Tagen und über 200 verkosteten Weinen. Kategorie „The Legendary“ No 4.
N.B.: Wir freuen uns schon auf den Besuch auf dem Weingut. Die Planung zu der Weinreise ist schon abgeschlossen.
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... soweit zum grandiosen und leider letzten Tag !! Hier geht´s zu Day 1 &
2:
Und dann waren da noch die, die an Day 3 nicht so ganz auf unserer Wellenlänge
lagen ...
Babich – Neuseeland – Marlborough
Wir landen beim Sauvignon Blanc Spezialisten weil Mr R. mal wieder was Weißes benötigt - dringend ! Neben Sauvignon Blanc, glänzt das Weingut mit seinen Pinot Noir´s. Wir erfahren, dass der Frost die Mengen in 2021 stark reduziert hat. Neben der insgesamt soliden Kollektion zu fairen Preisen, wird bei diesem Weingut das Thema Nachhaltigkeit extrem in den Vordergrund gerückt. Uns wundert es, dass im Jahr 2023 auf diesen Zug zu wenig Weingüter aufspringen. Kategorie: „Nett“.
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Alidis Vina Mambrilla – Spanien – Ribera del Duero
Wo wir schon mal auf Entdeckungsreise sind, testen wird doch gleich mal mit Alidis & Vina Mambrilla (Gründungsjahr 1999), ein uns unbekanntes Weingut aus dem Ribera del Duero. Auf 70ha stehen Reben im Alter von 15 bis 100 Jahre. Das sind schon mal gute Voraussetzungen. Insgesamt zeigt das Weingut allerdings noch Entwicklungspotential hin auf dem Weg zu ausdrucksstarken Weinen.
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